Winterflucht: Teneriffa mit dem Motorrad
Wenn ihr auf der Suche nach einer Winterflucht seid, bei der ihr nicht nur Sonne tankt, sondern auch auf dem Motorrad ein echtes Abenteuer erleben könnt, dann ist Teneriffa vielleicht genau das Richtige für euch. Wir möchten euch mitnehmen auf unsere Reise, die wir im März unternommen haben, um unsere Geburtstage auf der Sonneninsel zu feiern – natürlich mit Motorrad! In diesem Artikel erzählen wir euch von unserer Tour von Puerto de la Cruz zum Teide, Spaniens höchstem Berg, und geben euch viele Tipps und Eindrücke rund um das Thema Teneriffa Motorrad.
Warum Teneriffa als Motorrad-Destination?
Wir wollten dem tristen Winter in Deutschland entfliehen, aber nicht einfach nur faul am Strand liegen. Stattdessen sollte es eine Winterflucht mit Aktivität werden – und was passt besser als Motorradfahren bei angenehmen Temperaturen? Teneriffa bietet genau das: eine abwechslungsreiche Landschaft, kurvige Straßen und das ganze Jahr über mildes Klima. Perfekt, um früh im Jahr die Motorradsaison zu starten.
Leider konnten wir unsere eigenen Motorräder nicht mitnehmen – sie passten nicht ins Fluggepäck. Also mussten wir uns vor Ort Motorräder mieten. Das war zwar eine kleine Umstellung, aber wir waren gespannt, wie sich die Miet-Benellis schlagen würden.
Die Ankunft und erste Eindrücke in Puerto de la Cruz
Unser Basislager schlugen wir in Puerto de la Cruz auf, einer charmanten Stadt im Nordwesten Teneriffas. Von dort aus starteten wir unsere Touren. Die Stadt selbst hat einen besonderen Charakter mit kolonialen Bauten und Kopfsteinpflastergassen.
Die Abholung der Motorräder war ein Erlebnis für sich. Anders als erwartet gab es keine elegante Übergabe in einem schicken Laden, sondern eher einen kleinen Stand an der Promenade, der auch Tickets für andere Aktivitäten verkaufte.
Unsere Motorräder: Die Benelli-Mietmaschinen
Wir hatten zwei Benelli-Motorräder gemietet. Optisch gefielen sie uns sofort, besonders das analoge Display hat uns begeistert – ein echter Hingucker für Liebhaber klassischer Instrumente. Der Klang der Motoren war angenehm, nicht zu laut, aber auch nicht langweilig. Allerdings merkte man den Bikes an, dass sie Mietmaschinen sind. Sie wurden nicht mit viel Liebe behandelt, und das spürte man auch beim Fahren.
„Man darf ein Fahrzeug nicht wie ein menschliches Wesen behandeln, aber es braucht Liebe.“
Dieser Satz von Walter Röhrl, den wir oft zitieren, trifft auch auf Motorräder zu. Unsere eigenen Maschinen sind gut gepflegt und das merkt man einfach, wenn man fährt. Die Miet-Benellis hingegen wirkten etwas vernachlässigt, was sich in der Performance widerspiegelte.
Die Fahrt zum Teide: Spaniens höchster Berg ruft
Der Hauptgrund für unsere Tour war die Fahrt zum Teide, der mit fast 3.700 Metern höchsten Erhebung Spaniens. Die Strecke führte uns vom Meeresspiegel auf beeindruckende Höhen, vorbei an kleinen Dörfern und durch abwechslungsreiche Landschaften.
Die TF-21: Die schönste Motorradstrecke auf Teneriffa
Der eigentliche Spaß begann hinter La Orotava mit der TF-21, einer kurvigen Passstraße, die in den Nationalpark führt. Die Straße ist gut asphaltiert und bietet jede Menge Fahrspaß für Motorradfahrer. Die Strecke schlängelt sich immer höher, vorbei an Lavafeldern und karger Vegetation, die mit jeder Höhe dramatischer wird.
Wir fanden die Fahrt einfach spektakulär. Die Landschaft ist einzigartig: eine Mischung aus üppigem Grün, Lavagestein und weiten Aussichten, die einem fast das Gefühl geben, auf einem anderen Planeten zu fahren.
Von tropischem Grün zu karger Vulkanlandschaft
Während man am Anfang noch durch Wälder fährt, verändert sich die Umgebung zunehmend. Über der Baumgrenze wird es karg, die Vegetation verschwindet und man fährt durch eine beeindruckende Mondlandschaft aus Lava und Asche. Parkbuchten laden zu Fotostopps mit spektakulärem Blick ein.
Wir waren begeistert von dieser landschaftlichen Vielfalt, die Teneriffa so besonders macht. Und das alles mit dem Motorrad unter uns – ein echtes Erlebnis!
Der Teide Nationalpark: Ein Naturwunder mit Hürden
Obwohl wir uns sehr auf den Gipfel des Teide gefreut hatten, gab es ein paar Herausforderungen. Um auf den Gipfel zu gelangen, kann man mit einer Seilbahn fahren, die auf etwa 2.000 Metern Höhe startet. Wichtig: Die Tickets für die Seilbahn muss man unbedingt im Voraus online kaufen, denn vor Ort gibt es keine Verkaufsstellen.
Wir hatten leider keine Tickets und konnten so nicht mit der Seilbahn fahren. Auch die Wanderung zum Gipfel ist nur mit einem zertifizierten Bergführer möglich, der Monate im Voraus gebucht werden muss. Für uns war das ein bisschen schade, aber auch eine wertvolle Erfahrung, wie gut organisiert und geschützt dieser Nationalpark ist.
Der unerwartete Wintereinbruch: Schnee auf dem Teide
Ein besonderes Highlight – wenn auch ein etwas kurioses – war das Wetter. Während wir auf der Insel eigentlich sommerliche Temperaturen erwarteten, überraschte uns auf dem Teide ein Schneefall. Ja, richtig gehört: Wir sind zur Winterflucht nach Teneriffa geflogen, um Motorrad zu fahren, und wurden auf 2.000 Metern mit Schnee begrüßt.
Alternative Touren: Das Fischerdorf an der Südküste
Da die Fahrt auf den Teide nicht wie geplant verlief, entschieden wir uns, noch eine andere Tour zu unternehmen – diesmal an die Südküste. Das Ziel war ein kleines Fischerdorf namens Tayo, das uns von einer Kollegin empfohlen wurde.
Die Strecke dorthin war genauso schön wie die Fahrt zum Teide. Besonders spannend war, dass wir auf Nebenstraßen fuhren, die teilweise sehr abgelegen waren. Es fühlte sich an wie ein kleines Abenteuer, denn manchmal wussten wir nicht genau, ob wir noch auf dem richtigen Weg waren. Aber die Insel ist überschaubar, und irgendwann trifft man immer wieder auf Zivilisation oder das Meer.
Das Fischerdorf selbst ist ein echter Geheimtipp mit vielen tollen Restaurants und einer schönen Uferpromenade. Dort kann man nicht nur hervorragend essen – ich empfehle die schwarze Pasta mit frischen Meeresfrüchten – sondern auch entspannen und das Meer genießen.
Fazit: Teneriffa Motorrad – Ein unvergessliches Erlebnis
Unsere Motorradreise auf Teneriffa war ein Highlight und hat uns gezeigt, wie vielfältig die Insel ist. Von tropischen Tälern über karge Vulkanlandschaften bis hin zu charmanten Fischerdörfern – auf Teneriffa findet jeder Motorradfahrer seine Traumstrecke.
Natürlich gab es auch Herausforderungen, wie den Wintereinbruch auf dem Teide oder die Tatsache, dass Mietmotorräder nicht mit der gleichen Liebe behandelt werden wie eigene Bikes. Aber gerade diese kleinen Hürden machen das Abenteuer spannend und unvergesslich.
Wenn ihr also eine Teneriffa Motorrad-Tour plant, dann können wir euch nur empfehlen:
- Plant eure Route sorgfältig und bucht wichtige Tickets (z. B. für die Seilbahn) rechtzeitig online.
- Seid bereit für wechselhaftes Wetter, vor allem in höheren Lagen.
- Erkundet auch die weniger bekannten Nebenstraßen, denn dort warten oft die schönsten Eindrücke.
- Genießt die kulinarischen Highlights der Insel – vor allem die frischen Meeresfrüchte und lokalen Spezialitäten.
Wir hoffen, euch hat dieser Bericht Lust auf euer eigenes Motorradabenteuer auf Teneriffa gemacht. Die Kombination aus Sonne, fantastischen Straßen und beeindruckender Natur ist einfach unschlagbar. Also, packt eure Sachen, sattelt das Motorrad und erlebt selbst, warum Teneriffa für uns die perfekte Winterflucht auf zwei Rädern ist!
Bis bald auf der Straße!